Postfächer mittels IMAP einbinden

IMAP ist einer der Hauptstandard für das Abrufen von E-Mails. Hauptkonkurrent ist das POP3-Protokoll, manchmal auch Exchange, mit dem es viele Ähnlichkeiten aufweist.
Hauptunterschied ist folgender:

  • Bei POP3 holen Sie sich Ihr Postfach immer auf das lokale Gerät, was mehr Speicherplatz erfordert, dafür aber das Postfach beim Provider schön klein hält. Das ist blöd, wenn Sie mehrere mobile Geräte haben und einer dem anderen die Mails aus dem Postfach klaut oder nicht dauerhaft abruft. Auch die Postausgänge können nicht untereinander synchronisiert werden!
  • Bei IMAP schauen Sie direkt ins Postfach des Providers. Auch bei mehreren Geräten sehen diese immer exakt den gleichen Stand, sei es Postaus- oder Posteingang, gerne auch mit einer kompletten Ordnerstruktur. Der einzige Nachteil, ist, dass der Speicherplatz beim Provider gebucht werden muss, woduch womöglich weitere Kosten anfallen. Die allermeisten Postfächer werden aber niemals eine Größe erreichen, wo dies relevant wird.

Die Vorgehensweise und die Menüführung unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter, diese Anleitung sollte aber mit etwas offenen Augen und Aufpassen für alle Geräte anwendbar sein.

Diese Anleitung bezieht sich auf die Einbindung von Postfächern mittels IMAP. Die Einbindung auf Mobilgeräten über POP3 ist generell nicht empfehlenswert, für die Einbindung eines Tobit David über ActiveSync schauen Sie hier.

Zuerst muss auf dem mobilen Gerät unter Einstellungen / Konten & Synchronisierung ein neues Konto hinzugefügt werden. Das IMAP-Konto ist dort bereits vorgegeben und sollte auch geräteübergreifend identisch sein.

Einrichtung:

Nachdem man "Hinzufügen" gewählt hat, gibt man dem Konto einen aussagekräftigen Namen (für den Fall, dass man mehrere Konten anlegen möchte), bzw. man gibt die Email-Adresse ein, wenn es nicht anders geht. Dies ist aber normalerweise ausschließlich zur Benennung des Kontos und kann aber bei Herstellern variieren.

Daraufhin wählt man die manuelle Installation. Bei manchen Herstellern ist es notwendig, erst einmal falsche Daten einzutragen, bevor diese Option sichtbar wird.

Sollte hier nochmal eine Abfrage kommen, wählt man "IMAP".

Sie sollten jetzt den Benutzernamen und das Passwort griffbereit haben, die Sie zu dem Postfach erhalten haben, ebenso sollten Sie die Serveradresse und eventuell den Port kennen. Diese sollte Ihnen Ihr Administrator nennen können, falls Sie Ihnen nicht vorliegen.

 

Bei den nächsten Abfragen geben Sie also Ihren Server ein. Im Feld "Port" die Portnummer  und ebenso Benutzer und Passwort.

Die Ports sind üblicherweise durch einen Standard definiert. Dies sind die Standardports:

Sofern Sie auf ein neues Handy umsteigen, gucken Sie es doch einfach beim alten Handy ab. Bis auf das Passwort sehen Sie alles.

Achtung!
Sollte kein eigenes Feld für den Port existieren, können Sie den Port auch mit einem Doppelpunkt an den Server hängen.

Z.B.: ddns.meinserver.de:4567

Bei der Frage nach dem Sicherheitstyp empfiehlt es sich für IMAP, das SSL zu aktivieren. Bei manchen Providern wird dies mittlerweise erzwungen. Bei der Verwendung von SSL müssen logischerweise auch die entsprechenden Ports verwendet werden:
Port für den Maileingangsserver (IMAP-Server): 993
Port für den Mailausgangsserver (SMTP-Server): 465

Das sollte schon alles gewesen sein, Ihr Smartphone wird die Verbindung testen und wenn Sie nichts falsch gemacht haben, wird es funktionieren.

 

Bitte beachten Sie aber, dass es je nach Anbindung nach außen eine Zeit dauert, bis alles gesynct ist. Wenn Sie aber nach einer halben Stunde noch gar nichts sehen, stimmt wahrscheinlich etwas nicht. Das muss aber nicht am Handy liegen!

Im Prinzip sind Sie durch!

Weitere Einstellungen:

Es empfiehlt sich, ein paar weitere Einstellungen vorzunehmen, das können Sie meist in den Kontoeinstellungen.

  • Wichtig!
    Legen Sie fest, dass Sie dieses Konto als Standardkonto für ausgehende Nachrichten festlegen. Muss man meist etwas suchen.
  • Legen Sie fest, wie oft abgerufen werden soll und ob nachts auch abgerufen werden soll. Oft ist "Automatisch" völlig ausreichend, dann werden die Nachrichten gepusht. Wer nachts Ruhe haben will, legt eine Zeit fest, in der nicht abgerufen wird. Achten Sie unbedingt darauf, welche Wochentage Sie definieren, manchmal sind Samstag und Sonntag mit "nicht abrufen" voreingestellt.
  • Legen Sie fest, wie viele Tage gesynct werden sollen.
    Bei Mails entscheiden Sie selbst, Kalender können Sie ruhig den größtmöglichen Zeitraum nehmen, das macht normalerweise nichts.
  • Legen Sie fest, wie gesynct werden soll. Gegenseitig oder nur in eine Richtung und wie Konflikte gelöst werden sollen.
  • Legen Sie kein CC immer an sich fest, Sie syncen schließlich den Ausgang mit, haben Ihre gesendeten Nachrichten also da, wo sie hingehören. In Ihrer Emailapp können Sie später gesondert in den Ausgang wechseln und die Standardansichten wählen.
  • Zu guter Letzt überlegen Sie sich, ob Sie wirklich den Spruch "Gesendet mit meinem xxxxxx" immer mitschicken wollen.

Kontakte, Emails und Adressen finden Sie jetzt in den standardmäßig vom Hersteller mitgelieferten Apps. Möglicherweise sehen Sie die Einträge nicht sofort, weil Sie in der App noch das Standardkonto auf das IMAP-Konto umstellen müssen.

Achten Sie auch unbedingt darauf, diese Einstellung zu prüfen, da Sie sonst möglicherweise Ihre Termine speichern, aber nicht im IMAP-Konto, sondern in dem immer noch als Standard eingestellten GMail-Konto. Dieser kleine Fehler wird immer wieder gern genommen und ist sehr beliebt.

Gleiches gilt für Adressen und, wie oben schon erwähnt, auch für Email.

Wenn Sie also Emails mit falschem Absender verschicken oder Termine nicht im IMAP-Postfach auftauchen, suchen Sie dort!

Mit dieser Anleitung sollte man immer irgendwie durchkommen.

 

Das war's erstmal!

Verbesserungen und Korrekturen sind wie immer gern gesehen!

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